Die logopädische Therapie bei Neu- und Frühgeborenen mit Schluckstörungen und Trinkschwächen etabliert sich an Kliniken mit neonatologischen Schwerpunkten. Gleichzeitig mit der besseren medizinischen Versorgung steigt die Anzahl der Kinder mit Störungen der primären Mundfunktionen. Treten schon im frühkindlichen Alter Probleme im orofazialen Bereich auf, kommt es später zu Fütter- bzw. Ess-Störungen und in Folge dessen zu einer Störung der Sprachentwicklung. Eine frühe Therapie hilft, eine gute Basis für die weitere Entwicklung der orofazialen Funktionen zu schaffen.
(Quelle: D. Biber „Frühkindliche Dysphagien und Trinkschwäche“)
Orofazialstörungen treten auf in Form von:
• Saugschwäche/ -störung
• Schluckstörung
• Trinkschwäche
• Hypo- / Hypertonie der Gesichtsmuskulatur
• Sensibilitätsstörungen
• unkontrollierter Speichelfluss (Salivation)
• fehlende oder persistierende Mundreflexe
Die Ess- und Trinktherapie beinhaltet u. a.:
• Hilfestellungen beim Füttern und Anreichen von Flüssigkeiten
• Auswirkungen von Tonus und Haltung auf das Essen (Prinzipien nach Bobath)
• Kriterien für geeignete Sauger, Löffel und Becher
• Anbahnung von Saugen, Schlucken und Kauen
• Erweiterung des Geschmacksrepertoires, der Temperaturakzeptanz, der Nahrungsmittelkonsistenz
• Therapeutisches Zähne putzen
• Mundstimulation bei Sensibilitätsproblemen
(z.B. nach Dauersondierung, bei starker oraler Abwehr)